Von all den Gemeinheiten des marktwirtschaftlichen Alltags betrachten wir im Themenmonat den Aspekt des wohnens und der Benutzung des Bodens. In gewissen wohngegenden steigen die Mieten, Leute mit kleinem Portemonnaie (miissen) gehen, Leute mit gréisseren Einkommen ziehen ein.
Wo es schéin und modern wird, verschwinden einige Leute und kommen andere. Ateliers weichen hippen Design-Bfiros, der kleine Laden um die Ecke schliesst und ein Grossverteiler 6ffnet seine Tiiren. Die weit herum beliebte Partymeile „Selve“ weicht einem wohnquartier. Gegen diesen vorgang gibt es a uch widerstand, welcher bisweilen einige Absurditéi ten hervorbringt. Leute wehren sich gegen die Aufwertung und Verschénerung ihrer wohngegend, weil sie steigende Lebenskosten befiirchten. Andere erkennen in Touristen oder Hipstern die Hauptschuldigen und wollen sie vertreiben. Und wieder a nderen besetzen leerstehende H‘a’user. wiihrend desThemenmonats wollen wir uns mit den Hintergriinden der Gentrifizierung befassen. Scheinbar haben die Verrnieter grundsitzlich ein Inte resse a n einer hohen Miete, Mieter aber tendentiell das GegenteiL Von we luommt dieser Gegensatz? wieso muss mensch iiberhaupt Miete bezahlen? wer bestimrnt ihre Hiihe und nach welchen Kriterien? Die Klirung dieser Fragen soll es uns auch ermiigllchen, bestehende widersta ndsforrnen kritisch zu betrachten und strategien fiir die Zukunft in Thun und nnderswo zu entwickeln.
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